Stefanie Heidtmann Blog

Wie Du in 7 Schritten jeden dazu bringst, DIR ZUZUHÖREN

„Jetzt hör‘ mir halt EIN MAL zu!“

Bestimmt kennst Du das Gefühl:
Wenn mir mein Gegenüber doch nur ein Mal, nur EIN MAL! zuhören würde, dann wäre alles gar kein Problem.

Also versuchst Du Deinem Gegenüber mit aller Kraft klarzumachen: „Bitte, bitte, hör mir ein Mal zu und wir haben kein Problem mehr!“

Du versuchst das mit Argumenten, mit Logik oder auch mit Charme. Manchmal vielleicht mit Tricks oder kleinen Fallen. Doch oft genug sind diese Versuche zum Scheitern verurteilt und in Dir bleibt das ungute Gefühl, dass Du so nah dran warst, ihn (sie) zu überzeugen, aber Du hast es irgendwie nicht geschafft.

Es wurmt Dich und Du nimmst Dir vor:

Nächstes Mal bin ich härter, schlauer, schneller, gewitzter, unnachgiebiger, intelligenter… Oder was auch immer es braucht, den Gegenüber zur Problemlösung zu bringen, indem er Dir zuhört.

Mal ehrlich:
Wie oft hast Du es auf diese Weise geschafft, ein Problem zu lösen? Wirklich zu lösen? (Ehrlich!)

Und genau da ist das eigentliche Problem:
Indem wir uns darauf fokussieren, den anderen heilsbringend von unserer Meinung zu überzeugen (Du erkennst das daran, dass Deine innere Stimme immer wieder jammert: „Das gibt’s doch nicht, wie doof ist der denn, dass er es nicht kapiert?!“ Oder: „Menschenskinder, ist das so schwer seine Meinung zu ändern?“ oder etwas Ähnliches.) verpassen wir den Moment, an dem es problemlösend gewesen wäre, dem anderen zuzuhören.

Jetzt tobt die innere Stimme und schreit: „Wieso soll immer ich zuhören?! Soll doch der andere mal mir zuhören! Schließlich habe ich recht, wieso soll ich da zuhören?“
Ganz perfide arbeitet Deine Stimme wenn Du zu hören kriegst: „Wenn ich jetzt den anderen nicht überzeuge, dann ist alles zum Scheitern verurteilt! Die einzige Lösung ist, dass der andere seine Meinung ändert.“
Warum das perfide ist? Ganz einfach: Weil es Dir dann umso schwerer fallen wird, Deinen eigenen Schnabel zu halten und auf Empfang zu stellen – schließlich steht angeblich ALLES auf dem Spiel… .

Doch was würde geschehen, wenn Dein Gegenüber sich auf einmal gehört fühlen würde?
Dies ist ganz einfach herauszufinden:
Stell’ Dir genau jetzt, die letzte Situation vor, in der Du ganz sicher recht hattest, aber der andere das nicht gemerkt hat. Hast Du sie vor Augen und Ohren, hörst Du die Stimmen in Deinem Kopf dazu und merkst Du in Deinen Eingeweiden den Ärger, den Du damals empfunden hast? Gut.
Dann stell Dir nun vor, der andere hätte gesagt: „Moment mal, was sagtest Du eben? Würdest Du das bitte wiederholen? Ich habe es nicht genau verstanden und ich möchte Deine Position verstehen.“
WOW – geiles Gefühl, oder?
Und dann, wenn Du hättest sagen können, was Du schon die ganze Zeit loswerden wolltest, dann würde der andere sagen: „Das ist interessant was Du da sagst, so habe ich das noch nie gesehen. Kannst Du da mehr dazu sagen?“
Dein Herz würde jetzt hüpfen vor Freude und Du würdest neue Gedanken entwickeln, Du würdest Vertrauen zu Deinem Gegenüber aufbauen, Dich gehört fühlen. Ihr wärt auf einmal in Beziehung! Und das nur, weil der andere “nachgegeben“ hat und darauf verzichtet hat, recht zu haben, sprich, seinen Standpunkt darzulegen und Dich zu belehren.
Und was glaubst Du, wie hoch wären seine Chancen, dass danach Du ihm zuhörst? Dass Du bereit bist, seine Meinung anzuhören und seinen Standpunkt zu verstehen?
Verdammt hoch, oder?

Also nochmals im Klartext:

Die magnischen sieben Schritte dafür, dass Dir Dein Gegenüber EIN MAL zuhören wird, sind:

  1. Schnabel halten.
  2. Empathisch bleiben (nicht bloß interessiert TUN, sondern interessiert SEIN).
  3. Sich wirklich, wirklich anhören, was der andere zu sagen hat.
  4. Rückfragen, ob Du den anderen auch wirklich richtig verstanden hast.
  5. Schnabel wieder halten.
  6. Durchatmen.
  7. Warten und prüfen, ob der andre nun bereit ist Dich zu hören.

Wenn Du diese Schritte beherzigst, garantiere ich Dir, dass Du viele vermeintlich eingefahrene Situationen wieder ins Laufen bringt. Ich garantiere Dir (aus eigener Erfahrung), dass es zu schnelleren Lösungen kommt und manchmal zu Lösungen, die Du selbst vielleicht völlig unmöglich gehalten hast.

Ich wünsche Dir ganz viel Freude beim Experimentieren. Du kannst sofort damit beginnen, denn erfahrungsgemäß laufen sehr viele unsere Gespräche auf der Basis „Ich habe recht und Du hast unrecht.“ Schreibe mir von Deinen Erlebnissen, wenn Du möchtest.

Und denke daran:

Du kannst entweder im Recht sein – oder in Beziehung.

Alles Gute
Stefanie

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