3 Dinge, die Du diesen Sommer tun solltest

Die 3 Dinge, die Du diesen Sommer tun solltest

1. Verzicht

Und zwar nicht auf Eis in allen Variationen Deines local Eis-Dealers. Auf gaaar keinen Fall. Immer schön die Kaufkraft in den Einzelhandel vor Ort stecken.

Mein Tipp, auf was Du verzichten solltest, ist:

Verzichte auf alle Dates, Treffen, Einladungen, Kaffe-Trinken und Verabredungen mit Menschen, die Dich nicht entweder

  • inspirieren
  • glücklich machen
  • geistig, körperlich oder seelisch nähren.

Es könnte sein, dass da auf einmal eine Menge freier Zeit bei rum kommt.
Wir haben eine fatale Neigung dazu unsere Zeit in Dinge zu stecken, die uns nicht weiter bringen oder nicht gut tun.
Aus falsch verstandenem “Anstand“.
Das tut man nicht.
Das ist undankbar.
Das ist unanständig.
Was denken die anderen.
Ja was denken denn die andren? Vielleicht denken die:
„Die blöde Kuh meldet sich nicht mehr.“
Und?
Wert ist denn in dem Fall die blöde Kuh? Die, die sich nicht meldet oder die, die die andre innerlich eine blöde Kuh nennt, weil jene sich nicht meldet?

Is‘ klar, oder?

Das Ganze gilt übrigens auch für Verwandtschaft. (Jaaa, auch Eltern sind Verwandtschaft.).

Vielleicht denken die anderen auch:
„Es wird doch nichts passiert sein?“
Aber auch hier: Wenn es dabei bleibt, dass die anderen sich dies denken, wie viel ist dann der Kontakt / die Freundschaft wert, wenn keine Nachfrage kommt?

Also:
Verzicht auf solche Begegnungen bringt Leichtigkeit, Freiheit.
Und Zeit.
Die kannst Du dann auch gleich in Tipp 3 investieren.

2. Jammern

Du hast richtig gelesen.
Du sollst jammern.
Und zwar noch genau EIN MAL. JETZT. Vollgas!
Und dann den ganzen Sommer nicht mehr.

Haben wir einen Deal?

Ich schreibe gerade an diesem Blog-Artikel, während ich den Luxus genieße, dass meine Kinder in der Trampolin-Halle sich austoben und ich parallel dazu arbeiten kann (normalerweise würde ich ja mithüpfen, aber heute hab ich mich mal dazu entschieden, meiner Erkältung den Vorrang zu geben).
Und wie ich also die ausgelassene Stimmung der Kinder wahrnehme, einen sehr leckeren Dinzler-Kaffee genieße, darf ich das Gespräch zweier weiterer Mütter an meinem Tisch hören. Erster Satz, den die eine äußert, nachdem die beiden Platz genommen haben:

„Mei, der Tag hat heute schon so beschissen angefangen….“.

Alles klar.
Sie haben wunderbare Kids. Auch einen leckeren Kaffee vor sich. Warum muss sie jammern?

Weil es verbindet.
Wir sind es gewohnt, dass wir über lästern, jammern, sich ärgern, gestresst sein usw. sehr schnell einen gemeinsamen Nenner finden.

In dem Fall berichtet die Dame ausführlich von einem Kratzer in ihrem Auto. Aber nicht lange, dann zückt die Freundin ihr Handy und zeigt ein Bild von IHREM Kratzer im Auto. Das ist sozusagen

das next level im Complain-Game: Out-complain the other one.

Da also die Erste mit ihrem lächerlichen Kratzer keinen Stich mehr macht, will auch sie aufs nächste Level und gelangt auch ohne Umwege direkt dort hin. Sie beschwert sich über ihre eigene Mutter. Erinnerst Du Dich vielleicht an Punkt 1. hier im Artikel? Ich sag ja, Verzicht …

Da die zweite jetzt im Hintertreffen war, leider nicht mit einer bekackten Mutter dienen kann, zückt sie die Geheimwaffe, die immer geht:

Krankheiten und Unfälle.

Spiel, Satz und Sieg für die Mund-, Hand-, Fuß-Krankheit ihrer Tochter.

Der absolut heiße Tipp, um das mit der Verbindung ohne Jammern hinzubekommen:
Probiers mal mit dem Satz:

„Hey, weißt Du, was mir heute schon Geniales passiert ist?“

Du wirst sehen, dass Deine Verbindungen auf einmal eine neue Qualität erhalten.

Pack Jammern ein eine Kiste und versenke diese in den Pool.

3. Kultur

Für mich ist das Wort “Kultur“ ein echter Nackenhaar-Aufsteller.
Kultur klingt dröge, alt, staubig und etwas muffelig.
Bestenfalls langweilig.

Vor zwei Wochen hat mich ein alter Schulfreund in Berlin ins Museum geschleppt, um mir ein Bild eines Impressionisten zu zeigen.
Ein Bild.
Impressionismus.
Laaaaangweeeeeilig. Ich musste so Impressionismus-Zeugs mal in der Schule nachmalen – mit mit gerade mal ausreichendem Ergebnis.
*Gähn*
Aber dann ist es passiert:

Dieses eine Bild hat mir einen Krimi erzählt!

Besser gesagt, die Geschichte hinter dem Bild.
Der Mann, der das Bild malte hat den Impressionismus erst salonfähig gemacht. Mit einem Coup!
Er hat doch tatsächlich das Louvre die Stadt Paris und den Salon ……. so in Zugzwang bringen können, dass sie schlussendlich die ungeliebte, verachtete Stilrichtung ausstellten.
Ein Durchbruch für Matisse, Renoir & Co.
Bäm!
Original Schriftverkehr bezeugt den Genie-Streich und die Weitsicht von Gustave Caillebotte.
Eine neue Welt zeigte sich mir. Jenseits von Lehrplan und Schulaufgabe.

Mein Dank gilt an dieser Stelle meinem Freund Dr. Till Richter vom Till Richter Museum(klick), dass er mir diese spannende Welt gezeigt hat!
Egal von wo Ihr anreist: Es lohnt sich ein Abstecher nach Usedom ins Schloss Buggenhagen. Till bringt Euch dort Kunst definitiv jenseits von Muffel und dröge nah! (Unbedingt sagen, dass ich Euch geschickt hab – dann gibt‘s was extra auf die Ohren!)

Also zurück zur Kunst.

Wie wäre es stattdessen mit:

Eintauchen in geheimnisvolle Welten –

besuche ein Museum, das Du NIEMALS FREIWILLIG betreten würdest.

Bestaunen körperlicher Bewegung in Perfektion –

gehe ins Ballett und achte nicht auf die Geschichte, sondern nur auf die Körper.

Mich berühren lassen von unbekannten Klängen –

besuche Konzerte oder Aufführungen, die als erstes aus Deiner engeren Wahl gefallen wären.

Lokale Charaktere feiern –

Laientheater des katholischen Frauenbundes? Sonderausstellung der Montessori-Pädagogen? Vor-Ort-Festival? Auf geht‘s!!

Könner, Künstler, Unikate – die Ideen sind endlos. Erlaube Dir und Deiner Seele mal neue Nahrung. Es könnte gut ausgehen. 😉

Und schreibe in die Kommentare unten, was Du in Sachen Kultur-Sommer unternommen hast.

Deine Stefanie

PS:

Für diesen Artikel hätte ich genug Material gehabt, um über 7 oder 10 Dinge schreiben zu können.
Aber:
Es ist Sommer, Baby.
Und auch wenn es regnet kann man unter einem großen Schirm Zitronen-Basilikum-Eis genießen.
Und das perfekte Schuhwerk dafür:
Flip-Flops – dann bekommen Deine Füße auch mit, dass Du gerade im Regen duscht! 🙂

Wir sehen uns draußen!

 

Stefanie HeidtmannWer hier schreibt:

Stefanie, Mutter, Autorin, Mentorin liebt zur Zeit das tiefschwarze, vegane Eis Ihres örtlichen Eis-Dealers – und das Mango-Eis, das Ihr Mann kocht.
Für Ihr nächstes Kultur-Experiment fliegt sie mit ihren Kindern extra nach Paraguay und wird dort ein paar Bäume pflanzen
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6 Kommentare
  1. Barbara
    Barbara sagte:

    Gerade heute beim Musikfest auf dem Lande in Haseldorf des Schleswig-Holstein-Musikfestival hatte ich Tränen der Rührung in den Augen – nie hätte ich diese Nachmittag gewählt , weil kein klares Programm ausgeschrieben war – und bin dann von den Beiträgen der Nachwuchsmusiker aus aller Welt der Masterklassen so beschenkt worden.

    Grüsse

    Antworten
    • Stefanie
      Stefanie sagte:

      Hallo Christopher,
      ja das wäre ja schön, wenn wir dafür Zeit machen auch im Frühling, Herbst und Winter. 🙂
      Liebe Grüße
      Stefanie

      Antworten

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