Widerstände aufgeben - Freiheit gewinnen

Deine Probleme sind eine Liebeserklärung

Was passiert, wenn ein Kleinkind in einer Hand ein Eis hält und in der anderen ein Spielzeug und es dann stolpert?
Richtig.
Es fällt ungebremst aufs Gesicht.
Weil es die Dinge in seiner Hand nicht loslassen will.

Wie bescheuert, lieber eine blutende Nase zu haben UND dazu noch ein dreckiges Eis, als wenigstens eine heile Nase zu wählen…

Aber lass‘ mal nicht vorschnell über das Kleinkind urteilen. Wir Erwachsenen sind nämlich keinen Deut besser. Wir haben statt Eis und Spielzeug eben Probleme an jeder Hand.
Probleme, die wir nicht ums Verrecken loslassen wollen.

DAS ist eines unserer größten Probleme überhaupt:

Wie haben kein Bewusstsein dafür, wie sehr wir in Wahrheit an unseren Probleme fest halten.

„Hey, Moment, Moment,“ willst du mir jetzt zurufen „das ist Unsinn! Natürlich halte ich meine Probleme NICHT fest! Nein, im Gegenteil, ich will sie los haben, weggeben, auflösen.“
Ok.
Ich nehm‘ Dich beim Wort.
Wenn Du Deine Probleme wirklich los haben willst, dann habe ich hier eine richtig gute Technik, wie Du das bewerkstelligen kannst.

Und wie Du schon merkst, ich rede nicht von speziellen Problemen, wie z.B.

  • dass Dein Partner Dich nicht respektiert.
  • dass Du Deine Figur zu dick, dünn oder sonstwas findest.
  • dass es immer zu wenig Geld für Deine Wünsche zu geben scheint. Etc.

Diese Technik ist allgemeingültig.

Und sie lautet in zwei Worten zusammengefasst:

Widerstände aufgeben

Ein Problem ist ein Umstand, der uns nicht gefällt, der uns schmerzt oder nervt.

Kurzformel: Widerstand gegen Umstand = Problem

Normalerweise gehen wir in einen Widerstand zu diesem Umstand. Wir beschweren uns den lieben langen Tag darüber, seufzen, weinen und jammern. Mal mehr mal weniger offensichtlich.

Das weniger offensichtliche Jammern ist hierbei allerdings nicht der Schlüssel. Denn solange das arme Opfer unsere Gedanken regiert, ist es völlig egal, ob wir uns offen beschweren oder nur mit einer gequälten Gesichtsausdruck herumlaufen.
Für die, die Ihr Leid, so “stark und ohne sich je zu beklagen“ er-tragen gibt es einen Fachbegriff:

VVO
= vermeintlich verantwortliches Opfer.

D.h. sie tun so, als würden sie die Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Tatsächlich warten sie aber wie die Geier darauf, dass dies jemand sieht und sie dafür lobt. Ihnen sagt, wie tapfer sie sind und wie gut sie das machen, bei all‘ der Scheiße, die sie an den Hacken haben.

Also nochmal: das ist nicht die Lösung.

Die Lösung heißt:
Akzeptiere Dein Problem von Herzen. Beginne es zu lieben und höre auf, dagegen im Widerstand zu sein.

Du verträgst nicht jedes Essen? Ok, gut. Höre auf Dein Umfeld mit Deiner Diät zu terrorisieren und akzeptiere, dass Dein Körper nicht jedes Nahrungsmittel haben will. Liebe Deinen Körper für seine wählerische Art.
Du hast nicht den Respekt, den Du Dir von Deinem Partner wünscht? Ok, gut. Höre auf, insgeheim Deinen Partner dafür fertig zu machen. Akzeptiere, dass von dieser Seite nur so viel Respekt kommt, wie eben kommt. Liebe Dich selber und beginne Dir selbst den Respekt zu zollen, den Du suchst.
Du findest das deutsche Steuer- oder Schulsystem ungerecht oder nervig? Ok, gut. Höre auf Dich darüber ständig aufzuregen und zu beschweren. Nimm‘ an was ist und werde kreativ mit all der Energie, die diese Systeme Dir senden. Ziehe in ein andres Land, wähle eine andere Schule, werde Selbständig, heirate oder oder oder.

Nochmal:
Liebe Dein Problem und es wird sich lösen!
Diese Technik ist so einfach wie schwierig zugleich. Denn sie erfordert radikale Ehrlichkeit Dir selber gegenüber.
Wenn Du beginnst, Dir mit dieser Brille Dein Leben anzuschauen, wirst Du merken, dass Du viele Probleme nicht hergeben magst.
Du erkennst es an Gedanken wie:
– immer ich
– sollen die andern mal
– das ist unfair
– aber das geht so doch wirklich nicht

Gerne gebe ich Dir noch ein eigenes Beispiel aus meinem Leben.

Ich bin ja recht bekannt dafür, dass ich das deutsche Schulwesen eher als Schulunwesen betrachte. Noch vor der Einschulung meines ersten Sohnes war ich an vorderster Front zu finden, wenn es darum ging, über die Nachteile dieses Verdummungssystems zu lamentieren. Ich half bei der Gründung einer alternativen Schule mit (welche inzwischen staatlicherseits wieder geschlossen wurde), ich versuchte meine Kids an alternativen Schulen unterzubringen und ließ keine Gelegenheit aus, meinem Unmut Ausdruck zu verleihen.

Wofür dienen Dir Deine Probleme?

Irgendwann bemerkte ich, dass es für mich ein Teil meiner Selbstdefinition geworden war, gegen das deutsche Schulsystem zu sein. Ich geilte mich regelmäßig daran auf, wie schlecht es ist. Klar ging ich in den Elternbeirat, begleitete Schulausflüge und Basteltage und wurde Klassenelternsprecherin. Aber mal ehrlich:
das war VVO – vermeintlich verantwortliches Opfer.
Ich machte mir vor, dass ich das Problem gerne los gewesen wäre, aber in tiefer, unerkannter, unbewusster Absicht hielt ich daran fest. Mein Problem gab mir halt, da kannte ich mich aus. Ich hatte Hintergrundwissen und eine Meinung. In meinem Fall praktischer Weise noch ein Meinung, die mich etwas aus der breiten Masse abhebt und mir somit auch noch Profil lieferte. Somit brachte mir das Schulproblem echte Vorteile.

Die Technik von “Widerstände aufgeben“

Zu der Zeit war ich auf einem “The Force in You“ Seminar. Der Trainer sagte, dass ich das Problem los werde, wenn ich mich dafür ganz öffne, es liebend annehme, den Schmerz begrüße und erkenne, dass der Schmerz einfach nur Energie ist. Und statt im Widerstand zu meinem Problem zu sein, könne ich diese Energie nehmen und etwas anderes damit bewerkstelligen.
(siehe Video)

Ich lernte den Schmerz, den das Thema Schule in mir auslöste, wahrzunehmen. Ei, fühlte sich das lebendig an!
Wollte ich das wirklich wirklich hergeben? Bislang offenbar nicht, sonst hätte ich ja schon längst eine Lösung dafür gefunden. Ich sah, dass ich den dicken, fetten Nutzen daraus zog, dagegen zu sein (was zuzugeben mir durchaus etwas peinlich ist…)!

(Du erinnerst Dich an oben: radikale Ehrlichkeit ist erforderlich!)

Denken macht die Sache kompliziert

Die neue Betrachtungsweise in Sachen Schule waren zunächst eine Herausforderung für mich. Ich dachte zunächst, ich müsste etwas gut finden, was ich aber nicht gut heißen kann.
Doch dies ist ein Trugschluss.
Es geht nicht darum, etwas gut zu finden, was man in Wahrheit nicht gut findet. Es geht darum, einen Umstand, der einen daran hindert etwas Anderes, Besseres, Leichteres, Lichteres zu kreieren vollständig ins eigene Leben zu integrieren.
Das geschieht nicht im Kopf. Das geschieht im Herzen.
Es ist die liebevolle Hingabe an das, was ist (vgl. auch meinen Blog-Artikel: Wählen, was ist )

Als ich das gemeistert hatte, sprich ich meinen Widerstand gegen mein Problem aufgegeben hatte, da passierten die besten Dinge:
Ich verstand mich sogar mit den Lehrern gut, die gemeinhin als schwierig galten.
Mein älterer Sohn wurde fairer bewertet.
Sonderwünsche von mir wurden ohne Probleme gewährt. Und das aller- aller- beste:
Seitdem ich kein Problem mehr aus der Schule mache, haben meine Kinder auch keines damit.
Nada.
Zero.
Niente.
Keine Probleme.
Kein Gemecker, keine Widerstände, keine Diskussionen.
Es läuft g‘schmeidig. Ich kann mich nicht beschweren und ich will mich auch gar nicht mehr beschweren. Dafür ist mir meine neue Freiheit vom Problem vieeeel zu lieb!

Es gibt noch viele eigene Beispiele mehr. Von unsren Nachbarn. Aus unseren Urlauben und nicht zuletzt auch von meinem Konto.

Oder kurz gesagt: Es funktioniert.

Ich wünsche Dir viele, viele Erkenntnisse und den Mut, eigene Widerstände gehen zu lassen.
Das Leben wird soooo viel einfacher.

Alles Gute,

Stefanie

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Hier kannst Du Dir ein Video dazu ansehen und unter
Termine findest Du Übungsgruppen und Seminare zu “The Force in You“.
Entdecke die Macht in Dir! Ich freue mich darauf!

5 Kommentare
  1. ******
    ****** sagte:

    Liebe Mama, ich bin Dein Sohn und finde diesen Blog unnormal geil. Ich hoffe mal dass man das hier so schreiben darf? Mach weiter so und bleib eine sososo coole Mutter ich habe dich sehr sehr lieb Dein ******
    ps mein Name ist zensiert wegen Privatsphäre und so.

    Antworten

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  1. […] gehen lassen. Insbesondere gegen Dinge, die Du sowieso nicht ändern kannst (lies hierzu „Deine Probleme sind eine Liebeserklärung“) […]

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